Mit genügend Treibstoff und einer pionierigen Haltung bist Du nun bereit Dich auf den Weg Richtung Agilität zu machen. Du hast bereits einige Erkenntnisse sammeln können. Doch hast Du Dir bereits Gedanken über Deine Crew-Mitglieder gemacht? Wenn Du sie Dir backen könntest, was wäre die wichtigste Zutat? Motivation?
Motivierte Mitreisende bringen sich ein, sie stellen sich Herausforderungen und brennen für Agilität. Sie schöpfen all ihr Potential aus, um weiterzugehen. Unserer Meinung nach sind das perfekte Crew-Mitglieder. Ihre Motivation entscheidet, ob Ihr Euer Ziel trotz Stolpersteinen oder Turbulenzen erreicht. Doch was braucht es, um Deine Mitreisenden zu motivieren? Was ZIEHT Euch Richtung Agilität?
Agile Prinzipien zur Motivation der Mitarbeiter
In den bisherigen Blogbeiträgen haben wir Dir erklärt, dass Agilität mehr als nur das Beherrschen agiler Prozesse ist. Damit beispielsweise Scrum wirklich agil eingesetzt wird, erfordert es neben einer agilen Haltung auch agile Prinzipien, die dahinterliegen. Genau das Leben dieser Prinzipien ist verantwortlich dafür, Menschen zu motivieren, sie eben anzuZIEHen – aber zu diesem Zusammenhang später. Im Folgenden stellen wir zuerst die Prinzipien vor:
- Transparenz für alle. Ein typisches Charakteristikum agiler Prozesse ist ein Fokus auf die Visualisierung ihrer einzelnen Schritte. Der aktuelle Stand, Zuständigkeiten und relevante Zahlen werden für alle zugänglich und sichtbar dokumentiert.
- Team-Entscheidungen. Statt Top-Down-Befehlskette mit klarer Entscheidungsgewalt auf der Managementebene, werden Entscheidungen dort und von denen getroffen, wo sie den größten Wirkungsgrad und die schnellste Reaktion ermöglichen. Das Team verfügt über die am ehesten notwendigen Informationen und kann sich mit der direkten Einflussnahme stärker mit dem Produkt identifizieren.
- Selbstorganisation. Durch die hohe Verantwortung an der Umsetzung des Prozesses wird vom Team eine höhere Selbstorganisation verlangt. Wie sich das Team bestmöglich organisiert, liegt einzig und allein im Team. Es kann sich zwar in dieser Frage Unterstützung vom Scrum Master bzw. Agile Master holen, doch die Führungskraft mischt sich selbst nicht mehr darin ein.
- Pull. Mithilfe von Transparenz hat das Team den Überblick über den Umfang und Inhalt von Arbeitspaketen. Dadurch kann das Team selber entscheiden, welche Aufgabe es zu welchem Zeitpunkt „zieht“ und wird nicht seitens der Führungskraft zur Erfüllung von Aufgaben gepusht.
- Business und Customer Value. Idealerweise ist der Wert, der für das Geschäft durch das Erfüllen einer Aufgabe erzielt wird, gleichermaßen auch der direkte Wert beim Kunden und umgekehrt. Die jeweiligen „Values“ einer Aufgabe entscheiden über ihre Priorisierung und somit, was das Team als nächstes „zieht“.
- Time-Box. Durch die Sprints ist der zeitliche Rahmen klar abgesteckt – keine Verschiebung oder Ausweitung des Projektverlaufs. Dies gilt auch innerhalb der Meetingstrukturen. Zeitlicher Rahmen und Umfang sind vorher klar und werden konsequent eingehalten. Das erhöht den Fokus und die Produktivität. Ausufernde Diskussionen haben keine Chance mehr.
Der wissenschaftliche Zusammenhang zwischen gelebten agilen Prinzipien und Motivation
Verbindet man nun diese Prinzipien mit den wissenschaftlichen Erkenntnissen hinsichtlich Motivation von Menschen, sind klare Parallelen zu sehen. Dan Pink beschreibt in seinem Buch „Drive“ drei grundlegende Faktoren, die den Menschen motivieren: Autonomy, Mastery und Purpose. Somit haben Menschen den Wunsch selbstbestimmt entscheiden und handeln zu können (Autonomy), den Drang ihre Fähigkeiten immer weiter zu verbessern (Mastery) sowie ein Streben nach einem Sinn und Zweck für das eigene Tun (Purpose). Durch die Übertragung von Verantwortung auf das Team und die Ermächtigung selbst zu entscheiden und zu gestalten, werden alle diese Antriebe durch agile Prozesse mit entsprechenden Prinzipien unterstützt. Die Motivation der Mitarbeiter steigt.
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Bildquelle: www.unsplash.com, Ian Schneider