Das Commitment bei Führungskräften ist ein sehr faszinierendes Thema. Commitment bedeutet Verpflichtungen einzugehen und vor allem auch einzuhalten, was heutzutage eine große Führungsherausforderung ist.
Zu dieser Blogreihe gehören:
- Teil 1: Was ist eigentlich agile Führung (Organisationale Führung)
- Teil 2: Was ist eigentlich agile Führung (Personale Führung)
- Teil 3: Fokus steigern als Führungskraft
Commitment bedeutet Verpflichtungen
Viele Führungskräfte haben Angst die Zusagen nicht einhalten zu können und geben deshalb keine mehr. In der Praxis sehen wir zwei Phänomene:
Viele Führungskräfte ziehen sich gerne in eine „Opferolle“ zurück (Mitarbeiter allerdings auch). Natürlich werden die meisten Führungskräfte dies selbst so nicht zugeben 🙂
Wenn es darum geht, eine konkrete Zusage abzugeben, höre ich häufig, dass es nicht möglich sei, weil sie es nicht in der Hand hätten geschweige denn beeinflussen könnten. Es läge an den Umständen, dem Management und anderen Faktoren, dass es nur schwer möglich sei, eine konkrete Zusage zu geben. Mit wem auch immer wir in einem Unternehmen reden, hören wir dies von vielen Seiten. Keiner kann irgendetwas ändern, weil es immer an irgendwelchen anderen Dingen liegt. Komisch, oder?
Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung
Ein zweites Phänomen, welches wir erleben, ist, dass ein sehr unterschiedliches Verständnis zwischen Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung bezüglich Commitment im Führungsverhalten vorliegt. Die Selbstwahrnehmung ist häufig viel positiver.
Frag doch mal: „Auf der Skala von 1-10 – wie gut halte ich Commitments?“ Nach der Antwort kannst Du direkt nachfragen: „Was fehlt zur 10?“
Wenn Du daran arbeiten willst, Commitments einzugehen und zu halten, habe ich zwei konkrete Umsetzungsideen für Dich:
- Mach Deine Commitments öffentlich, um Dich liebevoll zum Handeln zu zwingen. Dies kann beispielsweise eine Mail an relevante Personen mit einem Commitment sein. Dieses Tool nutze ich seit vielen Jahren sehr wirkungsvoll. Jeden Monat versende ich meine wichtigsten Ziele an einen Freundeskreis und commite mich darauf, bestimmte Ergebnisse zu erzielen. Wenn mein Leidensdruck besonders groß ist, schreibe ich noch dazu, was ich mache, wenn ich mein Commitment nicht einhalte. Der Effekt zwingt mich liebevoll zum Handeln – wie damals in der Schule. Erst wenn Du lernen musstest – dann hast Du auch gelernt. Aber immer erst dann, wenn eine Klausur oder ein Abgabetermin kurz bevorstand. Nutze dieses Muster zu Deinem Vorteil und Du wirst Deine Führungsleistung deutlich steigern. Gleiches könnt Ihr natürlich auch als Teams machen. Natürlich sollten es Commitments sein, die Ihr auch leisten könnt.
- Wenn wir den ersten Kontakt mit einem Kunden haben, wissen wir schnell nach einem ersten Termin oder Workshop, wie hoch das Commitment in der jeweiligen Kultur ausgeprägt ist. In den meisten Unternehmen beginnen Meetings unpünkltich. Da fängt Commitment aber an. Nimm Dir doch mal eine Woche (oder für den Anfang einen Tag vor), indem Du zu jedem Meeting pünktlich kommst und vor allem pünktlich gehst. Ich verspreche Dir, dass es eine sehr spannende Erfahrung sein wird.
Versuche Dich in der kommenden Woche doch einmal an dieser Führungs-Challenge und steigere damit die Selbstverantwortung in Deinem Team.
Weitere Ideen zur Weiterentwicklung Deiner Führungskompetenz findest du in unserem Kartenset „Agile Challenge“.
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