Agile Transformation? Kläre erst Dein Warum und Wofür!

Dein bewusster Einstieg ist essenziell für einen nachhaltigen Erfolg

Das Bild zeigt einen dunklen Gang, an dessen Ende ein großes neo-leuchtendes Fragezeichen zu sehen ist. Das steht für das Warum und Wofür, wenn eine agile Transformation angestoßen wird.
Lesedauer 4 Minuten

Du willst in Deinem Bereich Agilität einführen? Das überleg Dir genau! Viel zu häufig wird Agilität recht sorglos beauftragt, weil „man das heute so macht“. Unsere Pionierin Jenni sensibilisiert Dich für die Frage, warum agile Transformationen oft versanden und warum Du den Mut haben solltest, bei Problemen den Reset-Knopf zu drücken. (Bildquelle: Emily Morter/unsplash.com)

Warum agile Transformationen mehr brauchen als einen ad-hoc-Auftrag

Du bist Bereichsleiter:in? Du förderst gerne das Engagement Deiner Mitarbeitenden? Und Du hast vor einiger Zeit der Initiative zugestimmt, Agilität in Deinem Bereich einzuführen? Das ist toll, weil Ihr Euch an Neues herantraut und einfach mal ausprobiert. Übrigens: das sind wichtige Werte beim agilen Arbeiten. Gleichzeitig bestehen gewisse Missverständnisse bei dem Thema. Viele glauben beispielsweise, dass es sich dabei um eine bessere Herangehensweise an Projekte handelt. Andere hoffen, durch agiles Arbeiten effizienter zu werden. Oder es geht darum, als Arbeitgeber wieder „hip“ zu werden.

Agilität benötigt eine neue Haltung

Menschen, die nun anfangen, sich mit dem Thema näher auseinanderzusetzen, stellen bald fest: Es handelt sich gar nicht um eine einfache Methodeneinführung, sondern um eine komplexe Transformation. Sie betrifft viele Dimensionen der Zusammenarbeit in einem Bereich, aber auch an den Schnittstellen zum restlichen Unternehmen. Die Haltung zu vielen Fragestellungen ist eine ganz andere als die Gewohnte. Und schließlich muss Agilität ganzheitlich umgesetzt werden, damit sie ihre Wirkung entfalten kann. Weiterhin stellt man fest, dass sich damit keine weitere Effizienz heben lässt – ganz im Gegenteil!

Auf dem Bild ist ein Schild zu sehen, auf de, "End of the Road" steht. Dies steht dafür, dass man manchmal bei Problemen in der agilen Transformation den Mut haben sollte, den Reset-Knopf zu drücken.

Manchmal sollte man bei Problemen in der agilen Transformation den Mut haben, den Reset-Knopf zu drücken. (Bildquelle: Pete Alexopoulos/unsplash.com)

Warum agile Ansätze oft wieder versanden

Der Folgefehler besteht häufig darin, dass nicht noch mal über die „Einführung“ reflektiert wird. Es wird einfach weitergemacht. Da es sich in der Wahrnehmung des Umfelds aber immer noch um ein ganz normales „Methoden-Projekt“ handelt, bekommt es nicht den notwendigen Fokus und kaum Ressourcen. Die vielen anderen anstehenden Themen werden nach wie vor auf die hergebrachte Weise umgesetzt. Damit konterkarieren und „überschreiben“ sie die agilen Bemühungen. Und so versanden die agilen Ansätze bald wieder. Die Menschen, die sich als Verantwortliche für das Projekt „Agilisierung“ einsetzen, und jene, die als Vorreiter:innen mit ersten Experimenten dabei waren, merken: Nichts geht voran. Die bestehenden Hindernisse werden nicht beseitigt. Dinge, die im Sinne der agilen Transformation verändert wurden, weiten sich nicht aus. Sie werden stattdessen eher wieder zurückgedreht.


Warum die Konsequenzen einer versandeten agilen Transformation weitreichend sind

Die Beteiligten erlahmen langsam und sind frustriert. Im schlimmsten Fall ist ihre Motivation für substanzielle Veränderungen im Bereich und im Unternehmen nachhaltig geschädigt. Das ist besonders dramatisch, weil es sich um Menschen handelt, auf die man sonst immer zählen kann, wenn es darum geht, etwas neu oder anders zu machen. Genau diese Menschen braucht man, um den Weg für die Nachzügler:innen zu ebnen.

Aber auch für die Menschen im Umfeld bestätigt es die Haltung: „Ach, das ist die nächste Sau, die durchs Dorf getrieben wird!“. Denn sie sehen ja selbst, dass die agile Transformation wieder versandet und man richtig damit lag, sich gar nicht erst einzubringen. Eine ungünstige Lernerfahrung für den Fall, dass man es irgendwann doch einmal mit diesem oder einem anderen Thema ernst meint.

Grundvoraussetzung ist das richtige Verständnis von Agilität

Meine Empfehlung ist, Dir das Thema vor einem wohlwollenden „ja“ genauer anzuschauen. Schau Dir Eure Herausforderungen an, in denen Ihr besser werden wollt oder müsst. Beschäftige Dich mit Agilität und ob das wirklich die Lösung für Eure Herausforderungen ist. Ob sich die Schmerzen der Transformation für Euch lohnen. Ist dies der Fall, hilft es zu schauen, wie Agilität bei Euch aussehen kann und muss. Wie sieht das Zukunftsbild für Euren Bereich aus? Denn um agil zu werden, bedarf es in der Regel einer großen Transformation. Und für diese komplexe Herausforderung braucht es einen Rahmen, der Orientierung gibt, Alignment schafft und dabei die Freiheit lässt, Entscheidungen zu treffen.

Es ist wichtig, dass Du Dir über die Bedeutung einer agilen Transformation im Klaren bist und eine bewusste Entscheidung triffst. Auf diese Weise kannst Du die richtigen Weichen stellen, eine agile Transformation erfolgreich und nachhaltig voranzutreiben.

 

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AutorInnen dieses Beitrags
Jennifer Rolle
Management Consultant

Seit 2016 verstärkt Jenni das HR Pioneers Team und bringt ihre Expertise vornehmlich in der Begleitung von agilen Transformationen, Agile Leadership, Begleitung von agilen Teams und Schulung verschiedener agiler Rollen ein.


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