Selbstführung als Führungskraft

Warum Selbstführung für Dich wichtig ist und welche Fragen Du Dir beantworten solltest

Gesunde Führung braucht Selbstführung. Sie dient Dir als Kompass im Arbeitsalltag
Lesedauer 4 Minuten

Agile Transformation, Remote Work, Digitalisierung – viele der Herausforderungen, denen sich Unternehmen derzeit stellen, verändern auch Deine Rolle als Führungskraft. Eine gute Selbstführung ist mehr denn je gefragt. Unsere Pionierin Kati Oimann erklärt Dir, worauf Du dabei achten solltest und welche Fragen Dir dabei helfen. (Bildquelle: Denise Jans/unsplash.com)

Du wirst es nur zu gut wissen: Als Führungskraft sollst Du Vorbild für Deine Mitarbeiter:innen und Teams sein. Gerade, wenn sich in unsicheren Zeiten viele Dinge verändern, wird das von Dir erwartet. Doch auch Deine Rolle als Führungskraft ändert sich mitunter massiv. Die Einführung von verteilter Führung prägt zunehmend den Arbeitsalltag und verändert das klassische Führungsverständnis. Dieser Prozess mag dem oder der einen vielleicht gut gelingen. Doch den meisten fordert dieser Übergang einiges ab – oft ohne, dass sie sich dessen bewusst sind. Gut zu wissen daher: Du bist mit dieser Herausforderung nicht allein.

Gesunde Führung braucht Selbstführung

Um den Anforderungen an wirksame Führung gerecht zu werden, ist es vorweg wichtig, Dich erstmal selbst „zu ordnen“. Viel zu viele Führungskräfte nehmen sich keine Zeit für den Blick auf sich selbst. Für eine gesunde (Selbst-)führung ist es jedoch von großer Bedeutung, dass Du Dir verschiedene Aspekte bewusst machst und reflektierst. Wo stehst Du derzeit und was hat sich eigentlich für Dich geändert?

Lerne Deine Rolle kennen

Deine Rolle als Führungskraft verändert sich? Doch was heißt das konkret? Was bedeutet verteilte Führung für Dich als Person? Frage Dich, welche Anker Dir in Deiner veränderten Führungsrolle Halt bieten. Identifiziere die Ansprüche, die an Deine Rolle gestellt werden und ob Du diesen gerecht werden kannst. Ist dies nicht der Fall, frage Dich, hinsichtlich welcher Dinge Du noch Unterstützung brauchst und wo Du Dir Feedback einholen kannst. Wie und wo findest Du die richtigen Orientierungspunkte? Das sind wichtige Fragen, mit denen Du Dich in Deiner Rolle auseinandersetzen solltest.


Reflektiere Deine Ziele

Frage Dich, welchen Auftrag Du erfüllen möchtest – angefangen bei Deinen Zielen: Was möchtest Du als Führungskraft erreichen? Was ist Deine Verantwortung? Überlege Dir, woran Du Deinen Beitrag am Unternehmen festmachst und wie Du Deinen Erfolg messen willst.

Erkenne Dein Warum

Wichtig ist vor allem auch zu überlegen, warum Du diese Ziele hast: Hast Du Dich schon einmal gefragt, warum Du eigentlich Führungskraft bist? Was ist Dein Antrieb dafür, dass Du diese Rolle ausübst? So manch einem:r ist gar nicht richtig klar, welche grundlegende Motivation sie:er für das Führen eines Teams hat. Wofür stehst Du und was sind Deine Führungswerte? Werde Dir Deiner eigenen Bedürfnisse bewusst, um die Deiner Mitarbeitenden verstehen zu können.

Selbstführung braucht Zeit für Reflexion, hier sitzt eine Person allein auf einem Berg und hat Zeit zum Nachdenken

Selbstführung braucht Zeit für Reflexion/Bildquelle: Daniel Mingook/unsplash.com

 

Erkenne Dein Wie

Entscheidend ist ebenso, wie Du diese Aufgaben gestaltest und wie Du Deine Rolle als Führungskraft insgesamt lebst. Was leitet Dich dabei, für welche Kultur willst Du stehen? Und wie verhältst Du Dich gegenüber den Menschen, die Du führst? Dies sind weitere wichtige Fragen zur Selbstreflexion. Insbesondere solltest Du Dir ehrlich beantworten, ob Du Deinen Mitarbeiter:innen und Teams wirklich Vertrauen schenkst. Oder frage Dich, wie es um Deine Fähigkeit steht, loszulassen sowie Verantwortung abzugeben.

Benenne konkrete Aufgaben aus Deinem Arbeitsalltag

Auch ist es hilfreich, Dir Deine konkreten – auch neuen – Aufgaben ins Bewusstsein zu rufen, welche Du als Führungskraft täglich zu bewältigen hast: etwa Feedbackgespräche führen, Menschen befähigen und Kompetenzen entwickeln, Teams in die Selbstverantwortung begleiten, den Mitarbeitenden Orientierung geben. Mach Dir klar, mit welchen Tools Du arbeitest und Deine Aufgaben im Führungsalltag umsetzt.

Reflektiere Deine Stärken und Lernfelder

Apropos Fähigkeiten: Bist Du Dir Deiner Stärken und Kompetenzen richtig bewusst? Du tust gut daran, wenn Du Dir Deine Erfahrungen und Dein Wissen ebenso wie Deine gelebten Werte und positiven Glaubenssätze regelmäßig vergegenwärtigst. Eventuell wirst Du dabei auch auf Potenziale stoßen, die Du künftig entfalten möchtest. Frage Dich, welche davon Du weiterentwickeln möchtest. Oder widme Dich nochmals konkret Deinen Lernfeldern: Warten persönliche „Baustellen“ darauf, angegangen zu werden? Das Feedback und die Meinung von anderen sind an dieser Stelle sehr hilfreich – und die Fähigkeit, auch kritisches Feedback anzunehmen, einzufordern und zu reflektieren.

Selbstreflexion und Resilienz

Auch das Thema Resilienz und Achtsamkeit sind keine Modewörter. Gerade im Arbeitsalltag ist es für Dich wichtig, Dein Energielevel zu kennen. Mach Dir bewusst, was Dir Energie gibt, und entlarve Deine Energieräuber. Was brauchst Du für Dein Gleichgewicht? Schaffe Dir Freiräume und Auszeiten und sei auch hier Vorbild für Deine Mitarbeitenden im Umgang mit sich selbst und den eigenen Ressourcen.

Selbstreflexion wirkt sich positiv aus

Wenn Du regelmäßig in Reflexion gehst – das kann auch gemeinsam mit Deinem Team geschehen – wirst Du merken, dass dies eine positive Wirkung mit sich bringt: Du wirst angesichts all der Herausforderungen in der Transformation und der Ansprüche, die an Dich gestellt werden, ruhiger. Du lernst Dich besser kennen, wirst Dir klar über Deine Ziele, Aufgaben und Kompetenzen und kannst Dich somit gut selbst leiten. Gute Voraussetzungen, um auch andere Menschen zu führen! Denn wer andere führt, braucht erstmal für sich selbst Klarheit. Nur so kann er:sie auch gut auf andere achten und dabei sich selbst nicht aus den Augen verlieren.

 

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AutorInnen dieses Beitrags
Kati Oimann
Management Consultant

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