Tool / Methode: Goldfischglas / Fishbowl

Diskutiere erfolgreich in Großgruppen!

Fishbowl Goldfischglas
Lesedauer 3 Minuten

Im Blog stellen wir regelmäßig spielerische Methoden und Tools der agilen Transformation vor. Heute dreht sich alles um das „Goldfischglas“, eine Möglichkeit erfolgreich in Großgruppen zu diskutieren (Bild: chrispy simon).

Ziel

Mit dem „Goldfischglas“ bzw. der „Fishbowl“ schafft Ihr eine lebendige und ungezwungene Atmosphäre für Diskussionen insbesondere in großen Gruppen. Sie entsteht durch Aktivierung der Fähigkeit, aktiv zuzuhören bzw. zu beobachten. In großen Meetings begegnen sich häufig Personen mit verschiedenen Sichtweisen oder Menschen, die sich vorher noch gar nicht begegnet sind. Das „Goldfischglas“ sorgt hier dafür, dass Äußerungen anderer zu Ende gesprochen und gedacht werden können, bevor sich andere wiederum dazu äußern können.

Material

  • Ausreichend Stühle für die Teilnehmer
  • Beobachtungsblatt

Gruppengröße

Das „Goldfischglas“ bzw. die „Fishbowl“ kann mit bis zu 15 Teilnehmern durchgeführt werden.

Dauer

Die Dauer ist abhängig von der Menge und Komplexität der Themen, die Ihr einbringt. Pro Diskussionsrunde könnt Ihr aber zirka 30 Minuten einplanen.

Vorbereitung

Bereitet zuerst einen ausreichend großen Raum für Eure Gruppe vor, in dem Ihr alles bis auf die Stühle leerräumt. Für jeden Teilnehmer müsst Ihr einen Stuhl bereithalten. Nun ordnet Ihr die Stühle in zwei konzentrischen Kreisen, sodass im inneren Kreis denjenigen Platz finden, die diskutieren und im äußeren die Teilnehmer, die beobachten und zuhören. Wichtig ist dabei, dass sich im inneren Kreis weniger Personen befinden als außen. Als Richtwert könnt Ihr von 4 bis 5 Teilnehmern im inneren und von bis zu 20 im äußeren Kreis ausgehen.

Legt vorab das Thema fest, welches während des „Goldfischglases“ besprochen werden soll und informiert Eure Teilnehmer darüber. Das Beobachtungsblatt druckt Ihr im Vorhinein aus, sodass Ihr es den Teilnehmern zu Beginn des Spiels aushändigen könnt.


Durchführung

Nun teilt Ihr Eure Teilnehmer in zwei Gruppen ein. Die eine Hälfte nimmt im Kreis der Diskutierenden Platz, die andere im Kreis der Beobachtenden. Achtet darauf, dass der Beobachtungskreis die Beobachtungsblätter ausgehändigt bekommt, um sich während der Diskussion der Anderen Notizen machen zu können. Der innere Kreis diskutiert nun für 15 Minuten über das vorab definierte Thema, während der äußere Kreis beobachtet, zuhört und Notizen macht. Nach der ersten Runde werden die Rollen getauscht und es darf wiederum 15 Minuten diskutiert werden. Nach Abschluss der Diskussionsrunden dürft Ihr nun über Eure Beobachtungen und Anmerkungen gegenüberstellen und berichten.

Moderations- und Reflexionsfragen

  • Wie habt Ihr Euch im inneren bzw. äußeren Kreis gefühlt?
  • Wie schwer ist es Euch gefallen, als Beobachtende nicht in das Geschehen eingreifen zu können?
  • Wie hat es sich angefühlt, von den Beobachtungen zu berichten?
  • Wie könnt ihr das „Goldfischglas“ bzw die „Fishbowl“ auch in Eurem Alltag anwenden? Wofür wäre es dienlich?
  • Inwieweit seht Ihr einen Mehrwert in diesem Verfahren?

Moderationstipps

Das Goldfischglas erzielt vor allem in einer heterogenen Gruppe von dominanten bis zurückhaltenden Teilnehmern seine volle Wirkung. Mithilfe des Goldfischglas garantiert ihr, dass alle Teilnehmer aktiv mitdiskutieren können und schafft Raum für jegliche Meinungen der Gruppe.

Achtet stets darauf, dass die Regeln eingehalten werden und ausschließlich der innere Kreis diskutiert. Regt zum aktiven Wechsel zwischen Innen- und Außenkreis an, denn reden, zuhören und beobachten führt schlussendlich zu einem tieferen Verständnis des Themas.

Alle Inhalte haben wir auch als PDF zum download zusammengefasst:

Viel Spaß!

Weitere Quellen

Das Spiel „Goldfischglas“ bzw. „Fishbowl“ ist adaptiert von den Ideen aus dem „Faciliator´s Guide to Participatory Decision-Making“ von Sam Karner et al.

Du willst mehr dieser Tools kennenlernen? Na dann hier entlang!

Über weitere 70 Tools für Personal- und Organisationsentwicklung für die Dimensionen Strategie, Struktur, Prozess, Führung, HR und Kultur beschreiben wir in unserem „Praxisbuch Agilität“. Obendrein gibt es über 50 Zusatzinhalte wie Videos, Spielvorlagen u.v.m. mit der Augmented-Reality-App von Haufe.


Schreibe einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * markiert.

Formular zurücksetzenBeitragskommentare