Agile-Coach-Ausbildung jetzt remote!

Erste Erfahrungen aus der neuen Welt

Till gibt Tipps
Lesedauer 4 Minuten

Im Rahmen der Ausbildung zum Agile Coach haben Maike und Nora ihr erstes Online-Training durchgeführt: mit Erfolg! Dies ist ein wichtiger Schritt für den Erhalt unseres Unternehmens – und zur Unterstützung unserer Kundschaft. Maike teilt hier ihre Erfahrungen und Tipps.

Zehn Tage nach dem Shutdown führten Nora und ich ein erstes Online-Training für einen unserer Kunden durch. Wir waren zuvor ziemlich aufgeregt – es war unsere Generalprobe. Ursprünglich sollte ein ganz normales Präsenz-Training über drei Tage in unserer Pioneers Oase in Köln stattfinden – wie wir es beim ersten Modul der Ausbildung bereits abgehalten hatten. Doch die Corona-Krise machte uns allen einen Strich durch die Rechnung. So stellten wir in kurzer Zeit eine Alternative für die Teilnehmenden bereit. Und begleiten jetzt in einer Inhouse-Agile-Coach-Ausbildung über fünf Module 13 Menschen über die Dauer von einem Jahr – remote.
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Digitaler Umbau der Ausbildung

Angelehnt an den Shu-Ha-Ri-Standard der DACH30 für den Team Faciliator arbeiten wir mit den Teilnehmenden so, dass diese nach jedem Modul direkt gelernte Inhalte in ihren Teams oder in ihrem Kontext einsetzen können. So gewinnen sie bereits während der Ausbildung zahlreiche praktische Erfahrungen. Ein weiteres wichtiges Ziel der Online-Session ist, möglichst in Kontakt mit der Gruppe zu bleiben und sie an der Arbeit zu halten: Die Zeit zwischen den Modulen soll nicht zu lang werden. Unter anderem wollen wir in jedem Modul die Erfahrungen der Teilnehmenden zu ihren Umsetzungstasks reflektieren und Hilfestellung geben, sofern benötigt.

Zudem soll der regelmäßige Austausch zwischen den Teilnehmenden helfen, aus den Erfahrungen der anderen zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen. Bestenfalls sogar zu bestärken, sich herausforderndere Übungen oder Inhalte vorzunehmen. „In Zeiten von Corona“ (welch mittlerweile geflügeltes Wort …) wollen wir außerdem in Kontakt bleiben, emotionale Stabilität geben und die Community-Arbeit stärken. So machen wir es bei den HR Pioneers und glauben, dass auch der eine oder die andere außerhalb unseres Beratungskollektivs das benötigen könnte. Wie Du hoffentlich weißt, geben wir unser Wissen und unsere Erfahrungen gerne weiter!

Die Elemente des Online-Trainings

Und so gestalteten wir dieses zweite Trainingsmodul der Ausbildung mit unterschiedlichen Formaten und Moderationselementen:

Stillarbeit und Reflexion

Die Teilnehmenden erhielten eine Vorlage, die Role Canvas Agile Coach. Hierauf fanden sie sechs Bereiche, die sie einmal ausfüllen, beschreiben und reflektieren sollten – für sich und im Hinblick darauf, wie sie die Rolle des Agile Coaches ausfüllen wollen. Es gab drei Felder analog zum Golden Circle von Simon Sinek. Zusätzlich Stärken, Schwächen und Wie messe ich meinen Erfolg. Anschließend haben wir reflektiert, wie schwer oder leicht es den Teilnehmenden gefallen ist, die Canvas zu befüllen.

Spannenderweise haben wir in der Gruppe durch die Reflexion und das Feedback der einzelnen direkt herausgearbeitet, dass es in Bezug auf die persönliche Vision durchaus ein unterschiedliches Verständnis zu den Zielen und dem Zweck eines Agile Coaches gibt. Wir fanden es super! Das war ein toller erster Schritt, um beim nächsten Mal daran weiterzuarbeiten. Am Ende soll natürlich ein einheitliches Verständnis und idealerweise eine gemeinsame Vision zu dem Agile Coach in der eigenen Organisation herrschen.

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Kleingruppenarbeit und Retro

In Modul eins hatten wir die Gruppe bereits angeleitet, Prinzipien der Zusammenarbeit für die gemeinsame Agile-Coach-Ausbildung zu definieren. Schon damals schauten wir zum Ende der zwei Tage drauf und machten entlang der fünf Prinzipien eine Retro. Im zweiten Modul haben wir uns diese Prinzipien noch einmal angeschaut und die Teilnehmenden in Kleingruppen überlegen lassen, ob ihre damals gewählten Prinzipien in Zeiten von Corona noch die gleiche Relevanz haben. Oder ob es welche gibt, die nun wichtiger werden.

Vorlesung

Unser wissenschaftlicher Beirat Prof. Dr. Stephan Fischer, Studiendekan im Master-Studiengang Human Resources Management an der Hochschule Pforzheim, hatte für uns in Modul 5 der offenen Agile-Transformation-Coach-Ausbildung Studien zu Evidenzen von Agilität aufbereitet und eine zweitägige „Vorlesung“ gehalten. Die Grundlagen sollten uns und den zukünftigen Coaches dienen, sich fundiert auf Diskussionen vorzubereiten – insbesondere auch mit Skeptikern.

Bauchgefühl alleine reicht nicht, wenn wir über etwas so weitgreifendes wie agile Transformation sprechen. Auch unsere Teilnehmenden hier durften in den Genuss einiger Auszüge aus den Vorlesungsmaterialien kommen. Wenn auch diesmal ohne Stephan.

Es gab eigentlich noch vieles mehr, was wir getan haben und zu berichten hätten. An dieser Stelle aber erstmal genug. Ruft uns doch einfach an, wenn Ihr wie Didi Hallervorden sagt: „Ich brauche mehr Details.“
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Erkenntnisse und Tipps

Die wichtigste Erkenntnis für Nora und mich war, dass wir Praxisinhalte aus einem Präsenztraining sehr wohl und sehr gut in virtuelle Formate umbauen können! Natürlich mussten wir an der ein oder anderen Stelle die Vorgehensweise ändern, einen Workaround finden oder Formate anpassen. Aber alles hat ganz prima funktioniert.

Hier direkt noch ein paar Tipps, die wir mitgenommen und gelernt haben. Online-Formate sind ermüdender und bedürfen einer höheren Aufmerksamkeit als Präsenzformate. Deshalb werden wir das nächste Mal folgendes noch mehr berücksichtigen:

  • Alle Einheiten oder Inhalte müssen so kurz als möglich geschnitten werden; lieber 15 Minuten als 30. So bleiben alle am Ball.
  • Wenn möglich, mehrere Räume zur Verfügung stellen und Kleingruppenarbeit machen.
  • So oft es geht Methoden und Formate wechseln.
  • Wenn es geht, mit zwei Trainerinnen moderieren. So bleibt es abwechslungsreich und eine kann auf technische Schwierigkeiten reagieren, während die andere inhaltlich weitermachen kann.
  • Aufgabenstellungen und Arbeitsanweisungen unbedingt zusätzlich visualisieren und beschreiben. So können die Teilnehmenden besser folgen, auch wenn sie mal kurz abgedriftet sind.

Am Ende haben wir natürlich gefragt, wie die Teilnehmenden das ganze empfunden haben. In den Bildern seht ihr das Ergebnis. Insgesamt waren wir ziemlich zufrieden!

Wenn Du Interesse an solch einer Ausbildung für Dich und Deine Leute hast – melde Dich gerne. Wir bauen auch was für Euch 🙂


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