Das böse A-Wort: Ist Agilität Auslauf- oder Zukunftsmodell?

#AgileDeadOrAlive – Die Debatte möge beginnen!

Don't go with the flow
Lesedauer 2 Minuten

Während Unflätigkeiten mittlerweile State-of-the-f*ing-Art sind, nehmen Buzzwords mehr und mehr ihre gesellschaftlich geächtete Stellung ein. Vorneweg das Un-Wort „Agilität“. Die Inhalte, die der Begriff umfasst, bleiben dabei natürlich auf der Strecke. Ist das einfach folgerichtig, weil es sowieso immer nur um heiße Luft ging – oder verbauen wir uns damit einen möglichen Weg in die Zukunft?

Ich glaube, dass Agilität in den meisten Fällen nur noch nicht konsequent genug gelebt wird und habe dazu 7 Thesen aufgestellt. Debattiert mit mir unter #AgileDeadOrAlive bei LinkedIn und hier im Blog.

Agilität, ein Modewort

Agilität ist zu einem Modewort geworden. Obwohl viele Führungskräfte und Mitarbeiter den Begriff schon kaum noch hören können, wurden und werden in vielen Unternehmen Initiativen in Richtung Agilität gestartet. Die Fortschritte sind in vielen Fällen eher übersichtlich. Nicht erst seit sich Dave Thomas, einer der Unterzeichner des Agilen Manifests, 2014 enttäuscht von „Agile“ abwandte, nehmen daher die Zahl der Kritiker und der Kritiken kontinuierlich zu. Auch in Deutschland scheint das Ende der Naivität erreicht – zurecht, denn diverse Irrwege der Vergangenheit sind zu beklagen.

Viele Unternehmen haben sich mit agilen Methoden beschäftigt: Scrum, Kanban, Design Thinking und Co. sind mittlerweile gängig und fast schon zu neuen Standard-Arbeitsmethoden geworden. Ausnahmen bestätigen leider die Regel; vor allem in HR-Bereichen, was wiederum die Vorurteile gegen HR verfestigt.

Dennoch scheint es nur wenige durchschlagende Änderungen an den Formen der Zusammenarbeit zu geben. Die meisten Unternehmen arbeiten immer noch in Pyramidenform, fein säuberlich nach Aufgabengebiet getrennt in Silos und kämpfen mit den üblichen Herausforderungen. Ist Agilität doch nicht erhoffte Allzweckwaffe? Was sind die Ursachen, dass die Fortschritte vieler agiler Transformationen übersichtlich und langsam sind?

Meine 7 Thesen

Hierfür habe ich 7 Thesen entwickelt, die ich mit Euch in den nächsten Wochen diskutieren möchte:

  1. Agilität wird zu eindimensional betrachtet – und meist zu methodisch.
  2. Agile Experimente sind schön – aber viel zu wenig.
  3. Die agilitätsfeindlichen Organisations- und Führungsstrukturen müssen endlich geknackt werden.
  4. Nur neue Erfahrungsräume verändern Kultur und Mindset nachhaltig
  5. HR versagt meistens als Katalysator für die agilen Transformationen.
  6. Börsennotierte Unternehmen haben es besonders schwer – wir brauchen endlich agile Aufsichtsräte.
  7. Ein Systemwechsel im Arbeitsleben reicht nicht – wir brauchen ein agiles Gesellschaftssystem.

Unter dem Hashtag #AgileDeadOrAlive möchte ich bis zum NextChampion-Event in einem offenen Diskurs alle Kritiker und Befürworter, alle Praktiker und Wissenschaftler sowie die von Dave Thomas kritisierten Berater einladen, diese Thesen bei LinkedIn und hier im Blog zu diskutieren.

Die Debatte ist eröffnet – ich freue mich auf Eure Impulse!

Euer André Häusling

Und los geht’s mit These 1:

AutorInnen dieses Beitrags
André Häusling
Gründer & Geschäftsführer

André ist Gründer und Geschäftsführer von HR Pioneers. Neben seinem Wirken als Managementberater schreibt André Bücher und hält Keynotes, um seine Mission zu verbreiten.


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