Agiltität ist nicht das Gegenteil von Stabilität – Agilität ist Selbstzweck – Der BPM Change Tag in Köln

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„Flexibilität und Agilität als süßes Gift“ – so startete Prof. Dr. Scholz, Universität des Saarlands, seinen Impuls zu Beginn des Change Tags in Köln am 25. November. Zum vierten Mal veranstaltete der BPM mit toller Unterstützung von Unity Media das Treffen der Gruppe Change Management.


img_1026An einem Schaubild veranschaulichte Prof. Dr. Scholz sehr gut, wie der Bedarf flexibler und agiler zu werden dazu führen können, dass Unternehmen sich in einem Dschungel aus Meeting Bürokratie, Mitarbeiterkonflikten und Verlust an Planungsqualität in einen Wettbewerbsnachteil herein manövrieren. Erst bewirkt diese Komplexität, dass Personalarbeit inhaltlich immer austauschbarer, also flacher, wird und dann in Folge die Personalabteilung verkleinert wird. Man kann ja alles auslagern und prozessoptimaler gestalten. Und schon ist man in die Flexibilitäts- und Agilitätsfalle getappt.

img_1020Apropos Fallen, was wurde eigentlich in der Studie zur Arbeitswelt 4.0 herausgefunden, in der Top Manager zur Arbeitswelt von Morgen befragt wurden? Die Manager gehen beispielsweise vom zukünftigen Work-Life Blendung oder Zukaufen statt Einstellen aus. Aber weit gefehlt! Deren Annahmen decken sich laut Prof. Dr. Scholz nicht ansatzweise mit den Vorstellungen der heranwachsenden Generation Z, wie man das am Schaubild sehr schön erkennen kann. (übrigens: die Antworten sind bis auf „Alles Digital“, wo beide Parteien mit „ja“ beantworten, komplett konträr). Ob das wohl daran liegen könnte, dass befragte Top-Manager eben nicht zur Generation Z gehören…?

Nach einigen weiterem Impulsen u.a. von Cornelia Daheim, Future Impacts, und einer Podiumsdiskussion, gab es am Nachmittag den für meinen Geschmack spannendsten Teil des Tages. Teilnehmer hatten ihre aktuellen Fälle mitgebracht, die dann in moderierten Runden erörtert und weiter entwickelt wurden. Dabei waren Themen wie „Welche Do’s und Dont’s gibt es für Agiles Arbeiten in der Versicherungsbranche?“ oder „Wie lassen sich erfolgreich Zielvereinbarungsgespräche und Gehaltsrunden entkoppeln“.

img_1029Unterstreichen möchte ich wertvolle Impulse, die Hayo Parduhn von cleverbridge in der Podiumsdiskussion gab: Es geht um Führen auf Augenhöhe, aber mit klarer Verantwortungsübergabe und -übernahme. Denn sonst ist es mit agilen Strukturen so wie mit dem Kommunismus: toll in der Theorie gedacht, in der Praxis untauglich. Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass das Einführung agiler Methoden und Denkweisen immer Zeit und Geld kostet. Am Ende muss das für die Kunden sinnvoll sein und sich fürs Unternehmen rechnen.

 


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