In den nächsten Wochen werde ich einige Informationen sowie Tipps und Tricks zu den verschiedenen Scrum Zertifizierungen posten. Vor allem werde ich aber auch darüber berichten, für wen welche Zertifizierung wirklich Sinn macht. Heute zunächst der Überblick.
Bei der Scrum Alliance sind momentan folgende verschiedene Zertifizierungen möglich:
- Certified Scrum Master (CSM)
- Certified Scrum Product Owner (CSPO)
- Certified Scrum Developer (CSD)
- Certified Scrum Professional (CSP)
- Certified Scrum Trainer (CST)
- Certified Scrum Coach (CSC)
Bei Scrum.org sind aktuell zwei Zertifizierungen möglich:
- Professional Scrum Master
- Professional Scrum Developer
Wahrscheinlich wird sich hier in den nächsten Monaten immer wieder einiges tun und weitere Angebote hinzukommen.
Certified Scrum Master (CSM)
Die Zertifizierung zum CSM ist ein guter Einstieg für alle, die sich näher mit dem Thema Scrum beschäftigen wollen. Oft werde ich gefragt, wie man einen Einstieg in das Thema Scrum findet. Neben der Lektüre der “Klassiker” und einigen Blogs ist eine CSM-Zertifizierung eine tolle Möglichkeit seine Scrum Kenntnisse zu vertiefen. Und vor allem bietet es auch eine schöne Gelegenheit sich mit anderen Menschen, die eine Leidenschaft für Scrum haben, auszutauschen.
In Deutschland gibt es mittlerweile einige Anbieter, bei den eine Zertifizierung möglich ist. Meist sind es zweitägige Trainings, die in verschiedenen Städten Deutschlands möglich sind. Inhaltlich gibt es einen guten Überblick über die Inhalte und Du hast hinterher ein gutes theoretisches Verständnis. Im Anschluss gibt es einen Online-Test der Scrum Alliance, mit dem Du belegst, dass Du Scrum verstanden hast. Wer den Test gemacht hat, weiß, wie viel die Zertifizierung wert ist.
Dennoch bei aller Kritik, für diejenigen, die einen Einstieg in die Scrumwelt suchen, macht diese Zertifizierung durchaus Sinn.
Warum gibt es eigentlich so wenige Certified Scrum Professionals?
In Deutschland gab es in den letzten Jahren mehr als 2000 Zertifizierungen zum Certified Scrum Master (CSM), aber nur um die 100 Zertifizierungen als Certified Scrum Professional (CSP) bzw. Certified Scrum Practioner (wie es vorher hieß).
Viele Softwareentwickler und Projektleiter haben in Scrum reingeschnuppert und deshalb den CSM gemacht. Viele davon sidn auch im Scrumumfeld tätig und können die Kenntnisse praktisch umsetzen. Nur wenige sind aber noch eine Schritt weiter gegangen und habend den CSP gemacht.
Bei der Scrum Alliance muss man ein Application Package runterladen und sich bewerben. Dies kostet alles 250 ¢, was recht übersichtlich erscheint und schnell gemacht ist. Der fachliche Mehrwert ist sicherlich fraglich, denn eine wirkliche Zertifizierung sieht anders aus.
Dennoch: Im Lebenslauf sieht es sehr vorteilhaft aus und bietet einen schöne Unterscheidung zu anderen Mitbewerbern, um interessante Scrum Master-Stellen. Auch für Freiberufler ist es sicherlich attraktiv, eine solche Zertifizierung vorzuweisen.
Ergänzung: Bei der scrum.org gibt es ebenfalls eine Abstufung von Zertifizierungen. Im Detail gibt es:
1) Professional Scrum Master I (PSM I) – fundamental level of knowledge
2) Professional Scrum Master II (PSM II) – intermediate level
3) Professional Scrum Master Trainer (PSMT)
4) Professional Scrum Developer .NET (PSD .NET)
5) Professional Scrum Developer JAVA (PSD JAVA)
6) Professional Scrum Developer .NET Trainer (PSDT .NET)
7) Professional Scrum Developer JAVA Trainer (PSDT JAVA)
Jedes Zertifikat erfordert eine gut bestandene Prüfung. Je nach Zertifizierungslevel sind diese auch ziemlich knackig. Dabei können die PSM I und PSM II – Zertifikate auch ohne die Teilnahme an einem Kurs erworben werden, wenn man die Prüfungen auch so bestehen kann. Die Developer-Zertifizierung kann man nur nach einem standardisierten Kurs (und entsprechender Prüfung) erwerben, der speziell für diesen Zweck konzipiert wurde.
Alle Details finden sich z.B. hier: http://www.scrum.org/certificationrequirements/